Eine detaillierte Betrachtung des Goldpreises seit 1900 zeigt, wie stark das Edelmetall im Laufe der Jahrzehnte an Wert gewonnen hat. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über den Goldpreis in Euro (umgerechnet aus historischen US-Dollar-Werten) und seine prozentuale Veränderung über die Jahre

Diese Tabelle verdeutlicht die enormen Preisschwankungen, die Gold im letzten Jahrhundert durchlaufen hat. Insbesondere der sprunghafte Anstieg nach der Abschaffung des Goldstandards 1971 und die Krisenjahre 2008–2011 zeigen, wie stark wirtschaftliche Unsicherheiten den Goldpreis beeinflussen können.
Jahr | Schlusskurs | Veränderung in % |
1900 | 18,96 € | |
1901 | 18,98 € | +0,11 % |
1902 | 18,97 € | -0,05 % |
1903 | 18,95 € | -0,11 % |
1904 | 18,96 € | +0,05 % |
1905 | 18,92€ | -0,21 % |
1906 | 18,90€ | -0,11 % |
1907 | 18,94€ | +0,21 % |
1908 | 18,95€ | +0,05 % |
1909 | 18,96€ | +0,05 % |
1910 | 18,92€ | -0,21 % |
1911 | 18,92€ | 0,00 % |
1912 | 18,93€ | +0,05 % |
1913 | 18,92€ | -0,05 % |
1914 | 18,99€ | +0,37 % |
1915 | 18,99€ | 0,00 % |
1916 | 18,99€ | 0,00 % |
1917 | 18,99€ | 0,00 % |
1918 | 18,99€ | 0,00 % |
1919 | 19,95€ | +5,06 % |
1920 | 20,68€ | +3,66 % |
1921 | 20,58€ | -0,48 % |
1922 | 20,66€ | +0,39 % |
1923 | 21,32€ | +3,19 % |
1924 | 20,69€ | -2,95 % |
1925 | 20,64€ | -0,24 % |
1926 | 20,63€ | -0,05 % |
1927 | 20,64€ | +0,05 % |
1928 | 20,66€ | +0,1 % |
1929 | 20,63€ | -0,15 % |
1930 | 20,65€ | +0,10 % |
1931 | 17,06€ | -17,38 % |
1932 | 20,69€ | +21,28 % |
1933 | 26,33€ | +27,26 % |
1934 | 34,69€ | +31,75 % |
1935 | 34,84€ | +0,43 % |
1936 | 34,87€ | +0,09 % |
1937 | 34,79€ | -0,23 % |
1938 | 34,85€ | +0,17 % |
1939 | 34,42€ | -1,23 % |
1940 | 33,85€ | -1,66 % |
1941 | 33,85€ | 0,00 % |
1942 | 33,85€ | 0,00 % |
1943 | 33,85€ | 0,00 % |
1944 | 33,85€ | 0,00 % |
1945 | 34,71€ | +2,54 % |
1946 | 34,71€ | 0,00 % |
1947 | 34,71€ | 0,00 % |
1948 | 34,71€ | 0,00 % |
1949 | 31,69€ | -8,70 % |
1950 | 34,72€ | +9,56 % |
1951 | 34,72€ | 0,00 % |
1952 | 34,60€ | -0,35 % |
1953 | 34,84€ | +0,69 % |
1954 | 35,04€ | +0,57 % |
1955 | 35,03€ | -0,03 % |
1956 | 34,99€ | -0,11 % |
1957 | 34,95€ | -0,11 % |
1958 | 35,10€ | +0,43 % |
1959 | 35,10€ | 0,00 % |
1960 | 35,27€ | +0,48 % |
1961 | 35,25€ | -0,06 % |
1962 | 35,23€ | -0,06 % |
1963 | 35,09€ | -0,40 % |
1964 | 35,10€ | +0,03 % |
1965 | 35,12€ | +0,06 % |
1967 | 34,95€ | -0,48 % |
1968 | 41,72€ | +19,37 % |
1969 | 35,17€ | -15,70 % |
1970 | 37,40€ | +6,34 % |
1971 | 43,55€ | +16,44 % |
1972 | 65,00€ | +49,25 % |
1973 | 111,75€ | +71,92 % |
1974 | 193,00€ | +72,71 % |
1975 | 140,75€ | -27,07 % |
1976 | 134,63€ | -4,35 % |
1977 | 165,13€ | +22,65 % |
1978 | 226,38€ | +37,09 % |
1979 | 526,50€ | +132,57 % |
1980 | 589,50€ | +11,97 % |
1981 | 400,00€ | -32,15 % |
1982 | 448,00€ | +12,00 % |
1983 | 382,00€ | -14,73 % |
1984 | 309,00€ | -19,11 % |
1985 | 327,25€ | +5,91 % |
1986 | 391,00€ | +19,48 % |
1987 | 486,00€ | +24,42 % |
1988 | 410,00€ | -15,67 % |
1989 | 401,00€ | -2,25 % |
1990 | 391,50€ | -2,37 % |
1991 | 353,30€ | -9,76 % |
1992 | 333,05€ | -5,73 % |
1993 | 390,75€ | +17,32 % |
1994 | 382,75€ | -2,05 % |
1995 | 387,75€ | +1,12 % |
1996 | 369,65€ | -4,50 % |
1997 | 289,15€ | -21,78 % |
1998 | 287,75€ | -0,48 % |
1999 | 291,00€ | +1,13 % |
2000 | 272,05€ | -6,20 % |
2001 | 276,80€ | +1,41 % |
2002 | 343,25€ | +24,01 % |
2003 | 417,25€ | +21,56 % |
2004 | 438,10€ | 5,00 % |
2005 | 512,55€ | +16,99 % |
2006 | 634,50€ | +23,79 % |
2007 | 836,15€ | +31,78 % |
2008 | 862,20€ | +3,12 % |
2009 | 1.096,00€ | +27,12 % |
2010 | 1.417,63€ | +29,35 % |
2011 | 1.574,57€ | +11,07 % |
2012 | 1.662,41€ | +5,58 % |
2013 | 1.207,85€ | -27,34 % |
2014 | 1.186,33€ | -1,78 % |
2015 | 1.062,38€ | -10,45 % |
2016 | 1.157,49€ | +8,95 % |
2017 | 1.303,46€ | +12,61 % |
2018 | 1.281,34€ | -1,70 % |
2019 | 1.520,50€ | +18,66 % |
2020 | 1.897,77€ | +24,81 % |
2021 | 1.822,39€ | -3,97 % |
2022 | 1.815,64€ | -0,37 % |
2023 | 1.865,44€ | +9,80 % |
2024 | 2.508,24€ | +34,50 % |
2025 | 2.686,48€ (verändert sich noch) | +7,1 % |
Gold ist seit Jahrhunderten ein Symbol für Reichtum und Stabilität. Doch der Preis dieses Edelmetalls schwankt ständig – mal in astronomische Höhen, mal auf relative Tiefstände. Seit 1900 hat sich der Goldpreis aus verschiedenen Gründen verändert, die von wirtschaftlichen Krisen über geopolitische Spannungen bis hin zu geldpolitischen Entscheidungen reichen. Wer verstehen will, warum Gold mal mehr, mal weniger wert ist, muss sich die wichtigsten Einflussfaktoren genauer ansehen. . Doch der Preis dieses Edelmetalls schwankt ständig – mal in astronomische Höhen, mal auf relative Tiefstände. Seit 1900 hat sich der Goldpreis aus verschiedenen Gründen verändert, die von wirtschaftlichen Krisen über geopolitische Spannungen bis hin zu geldpolitischen Entscheidungen reichen. Wer verstehen will, warum Gold mal mehr, mal weniger wert ist, muss sich die wichtigsten Einflussfaktoren genauer ansehen.
Einflussfaktoren auf den Goldpreis seit 1900
Gold ist seit Jahrhunderten ein Symbol für Reichtum und Stabilität. Doch der Preis dieses Edelmetalls schwankt ständig – mal in astronomische Höhen, mal auf relative Tiefstände. Seit 1900 hat sich der Goldpreis aus verschiedenen Gründen verändert, die von wirtschaftlichen Krisen über geopolitische Spannungen bis hin zu geldpolitischen Entscheidungen reichen. Wer verstehen will, warum Gold mal mehr, mal weniger wert ist, muss sich die wichtigsten Einflussfaktoren genauer ansehen.
Der Goldstandard und seine Abschaffung
Bis ins 20. Jahrhundert hinein war der Goldpreis relativ stabil, weil viele Länder den sogenannten Goldstandard nutzten. Das bedeutete, dass Währungen direkt an Gold gebunden waren. Der US-Dollar war zum Beispiel mit einer festen Menge Gold hinterlegt – konkret 20,67 Dollar pro Unze bis 1933. Doch als die Weltwirtschaftskrise zuschlug, beendete die US-Regierung unter Präsident Roosevelt diesen Standard und setzte den Goldpreis 1934 auf 35 Dollar pro Unze fest. Andere Länder folgten, was zu einer ersten markanten Preisveränderung führte.
1971 beendete Präsident Nixon endgültig die Kopplung des Dollars an Gold. Bis dahin konnten Zentralbanken ihr Dollar-Guthaben noch in Gold eintauschen. Mit der Abschaffung dieses „Goldfensters“ begann eine neue Ära: Gold wurde nicht mehr staatlich reguliert, sondern sein Preis wurde von Angebot und Nachfrage bestimmt. Dies führte zu starken Preisanstiegen in den folgenden Jahren.
Inflation und Goldpreis
Einer der wichtigsten Einflussfaktoren auf den Goldpreis ist die Inflation. Steigt die Inflation, verliert Papiergeld an Kaufkraft – und Gold wird als Inflationsschutz interessanter. Dies liegt daran, dass Gold im Gegensatz zu Währungen nicht beliebig vermehrt werden kann und daher seinen Wert über lange Zeiträume besser erhalten kann.
Ein markantes Beispiel ist die hohe Inflation in den 1970er Jahren, ausgelöst durch die Ölpreisschocks von 1973 und 1979, die in Kombination mit wirtschaftspolitischen Unsicherheiten zu zweistelligen Inflationsraten führten. Die Verbraucherpreise in den USA stiegen teilweise um über 12 % pro Jahr, was dazu führte, dass Anleger verstärkt in Gold flüchteten. Der Goldpreis stieg von etwa 35 Dollar pro Unze nach dem Ende des Goldstandards 1971 auf über 800 Dollar im Jahr 1980 – ein Anstieg von mehr als 2.000 %.
Doch auch in späteren Phasen zeigte sich der Zusammenhang zwischen Inflation und Goldpreis. In den frühen 2000er Jahren führten lockere Geldpolitiken, insbesondere nach der Dotcom-Blase und den Anschlägen des 11. September 2001, zu einer schleichenden Inflation und einem erneuten Goldboom. Während der Finanzkrise von 2008 und den darauffolgenden geldpolitischen Maßnahmen der Zentralbanken, darunter massive Anleihenkäufe und Zinssenkungen, erreichte der Goldpreis 2011 einen Rekordwert von über 1.900 Dollar pro Unze.
Auch in den jüngsten Jahren bleibt dieser Mechanismus bestehen. Die hohe Inflation infolge der massiven wirtschaftlichen Stimulierungsprogramme während der COVID-19-Pandemie sowie die globalen Lieferkettenprobleme führten 2021 und 2022 erneut zu einem deutlichen Anstieg des Goldpreises. Dies zeigt, dass Gold weiterhin als Absicherung gegen Währungsabwertung und Kaufkraftverlust eine zentrale Rolle spielt.
Wirtschaftliche Krisen und Rezessionen
Gold gilt als sicherer Hafen in wirtschaftlich unsicheren Zeiten. In Phasen von Finanzkrisen, Rezessionen oder geopolitischen Spannungen steigt oft die Nachfrage nach Gold.
Ein markantes Beispiel ist die Weltwirtschaftskrise von 1929. Der Aktienmarkt brach zusammen, Millionen verloren ihre Ersparnisse, und Regierungen weltweit mussten gegen die Auswirkungen kämpfen. Damals war Gold in vielen Ländern noch fester Bestandteil des Währungssystems, doch der Vertrauensverlust in Banken führte dazu, dass Menschen vermehrt physisches Gold horten wollten. Dies zwang Regierungen zu drastischen Maßnahmen, darunter das Verbot des privaten Goldbesitzes in den USA im Jahr 1933.
Die Ölkrise der 1970er Jahre ist ein weiteres prägendes Beispiel. Die steigenden Ölpreise führten zu hoher Inflation und wirtschaftlicher Unsicherheit, wodurch Anleger verstärkt in Gold investierten. Dies ließ den Preis innerhalb eines Jahrzehnts von etwa 35 Dollar pro Unze auf über 800 Dollar ansteigen.
Auch die Finanzkrise von 2008 hatte massive Auswirkungen. Als Banken kollabierten und Anleger das Vertrauen in Aktienmärkte und Währungen verloren, schoss der Goldpreis in die Höhe. Die Unsicherheit über die Zukunft des Finanzsystems sowie die aggressiven geldpolitischen Maßnahmen zur Bekämpfung der Krise verstärkten die Nachfrage nach Gold als sicheren Hafen. Bis 2011 erreichte der Goldpreis einen neuen Höchststand von über 1.900 Dollar pro Unze.
Jüngere Krisen, wie die Covid-19-Pandemie 2020 und der Russland-Ukraine-Konflikt 2022, haben ebenfalls gezeigt, wie sehr wirtschaftliche Unsicherheiten die Goldnachfrage beeinflussen können. In Zeiten globaler Instabilität flüchten Investoren regelmäßig in das Edelmetall, um ihr Vermögen vor Währungsabwertungen und Börsenturbulenzen zu schützen.
Angebot und Nachfrage
Auch das einfache Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage beeinflusst den Goldpreis. Gold wird auf der ganzen Welt gefördert, aber die Menge ist begrenzt. Große Goldproduzenten wie China, Australien, Russland und Südafrika beeinflussen durch ihre Fördermengen den Preis. Gleichzeitig spielt die Nachfrage eine Rolle: Zentralbanken, Investoren und die Schmuckindustrie sind große Abnehmer. Wenn Zentralbanken mehr Gold kaufen – wie es in den letzten Jahren verstärkt der Fall war –, steigt der Preis.
Geopolitische Spannungen und Kriege
Konflikte und geopolitische Unsicherheiten treiben Investoren oft in Gold. Der Grund: Gold gilt als Krisenwährung, die auch dann ihren Wert behält, wenn andere Finanzsysteme ins Wanken geraten. Historische Ereignisse haben immer wieder gezeigt, dass in Zeiten von Kriegen, politischen Umbrüchen oder internationalen Spannungen die Nachfrage nach Gold erheblich steigt.
Ein markantes Beispiel ist der Erste Weltkrieg (1914–1918), in dem viele Länder ihre Währungen entkoppelten und Gold als sicheren Wertspeicher nutzten. Während des Zweiten Weltkriegs (1939–1945) flüchteten zahlreiche Regierungen mit ihren Goldreserven in sichere Länder, wodurch der Preis stabil blieb, während Papierwährungen stark an Wert verloren.
Ein weiteres Beispiel ist die Ölkrise von 1973, ausgelöst durch das Ölembargo der OPEC-Staaten, das zu wirtschaftlicher Unsicherheit und Inflation führte. Dies löste eine massive Goldpreissteigerung aus, die sich in den folgenden Jahren fortsetzte. Auch der Golfkrieg von 1990 sorgte für eine erhöhte Nachfrage nach Gold, da Unsicherheiten über die Ölversorgung und globale wirtschaftliche Folgen wuchsen.
Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 stieg der Goldpreis ebenfalls erheblich an, da Investoren aus Angst vor wirtschaftlichen Verwerfungen und weiteren geopolitischen Spannungen Kapital in sichere Anlagen umschichteten. Die weltweite Finanzkrise von 2008 verstärkte diesen Effekt zusätzlich.
Jüngste geopolitische Krisen wie der Russland-Ukraine-Konflikt im Jahr 2022 zeigten ebenfalls deutliche Auswirkungen auf den Goldmarkt. Sanktionen, Rohstoffknappheit und wirtschaftliche Unsicherheiten führten zu einem verstärkten Goldkauf durch Investoren und Zentralbanken, was den Preis in die Höhe trieb.
Diese Beispiele verdeutlichen, dass Gold in unsicheren Zeiten als sicherer Hafen gilt und geopolitische Spannungen eine direkte und oft drastische Wirkung auf den Goldpreis haben.
Der Einfluss der Zentralbanken und Zinspolitik
Zentralbanken spielen eine entscheidende Rolle für den Goldpreis. Steigende Zinsen machen festverzinsliche Anlagen wie Staatsanleihen attraktiver – und drücken oft den Goldpreis, weil Gold selbst keine Zinsen abwirft. Ein klassisches Beispiel dafür war die Zinswende der US-Notenbank Fed in den 1980er Jahren: Durch hohe Zinssätze wurde Gold unattraktiver, und der Preis fiel drastisch.
Der Einfluss des US-Dollars
Der Goldpreis und der US-Dollar haben oft eine gegenläufige Beziehung: Wird der Dollar schwächer, steigt der Goldpreis – und umgekehrt. Das liegt daran, dass Gold weltweit in Dollar gehandelt wird. Fällt der Dollar, wird Gold für Anleger in anderen Währungen günstiger, was die Nachfrage erhöht. Besonders in den letzten Jahren war dieser Effekt deutlich zu beobachten.
Spekulation und ETFs
Seit den 2000er Jahren hat sich der Goldmarkt stark verändert. Mit der Einführung von börsengehandelten Fonds (ETFs), die es Anlegern ermöglichen, Gold in Papierform zu handeln, hat die Spekulation deutlich zugenommen. Große Investoren und Hedgefonds bewegen mittlerweile Milliardenbeträge im Goldmarkt – und beeinflussen den Preis oft stark durch ihre Handelsstrategien.
Digitalisierung und neue Märkte
Ein relativ neuer Faktor für den Goldpreis sind technologische Entwicklungen. In Ländern wie China und Indien, wo Gold kulturell eine große Rolle spielt, haben Online-Handelsplattformen den Zugang zu Gold erleichtert. Dadurch hat sich die Nachfrage in diesen Märkten noch weiter erhöht.