Alles schon erlebt! Bevor du in Panik verfällst, solltest du die Begründung für die Ablehnung genau prüfen. Die Familienkasse ist verpflichtet, den Grund in ihrem Bescheid anzugeben. Hier liest du nach, ob du Anspruch auf Kindergeld hast.

Typische Gründe sind:
- Fehlende Unterlagen: Wenn Dokumente wie Geburtsurkunde, Steuer-Identifikationsnummer oder Schulbescheinigungen fehlen, wird der Antrag nicht bearbeitet.
- Falsche oder unvollständige Angaben: Fehler in der Antragstellung, wie ein falsches Geburtsdatum oder fehlende Angaben zu deiner Bankverbindung, können zur Ablehnung führen.
- Einkommensgrenzen überschritten: Falls dein Kind in Ausbildung oder Studium ist und bestimmte Einkommensgrenzen überschritten hat, kann das ein Ablehnungsgrund sein.
- Wohnsitz nicht in Deutschland: Wer seinen Lebensmittelpunkt nicht in Deutschland hat, bekommt in der Regel kein Kindergeld.
- Alter des Kindes: Kindergeld gibt es grundsätzlich bis zum 18. Geburtstag, in bestimmten Fällen bis zum 25. Lebensjahr. Wenn dein Kind älter ist, kann das ein Problem sein.
- Fehlende Ausbildungs- oder Studiennachweise: Falls dein Kind über 18 ist und sich noch in einer Ausbildung oder im Studium befindet, musst du das nachweisen.
2. Was kannst du jetzt tun?
Schau dir die Checkliste für den Kindergeldantrag an, und vergleiche, ob du alles vollständig eingereicht hast.
a) Ablehnungsbescheid prüfen
Lies dir den Bescheid der Familienkasse genau durch. Dort steht der Ablehnungsgrund und oft auch, ob und wie du Widerspruch einlegen kannst.
b) Fehlende Unterlagen nachreichen
Wenn dein Antrag abgelehnt wurde, weil Unterlagen fehlen, dann kannst du diese oft einfach nachreichen. Am besten rufst du direkt bei der Familienkasse an und fragst, welche Dokumente genau benötigt werden. Manchmal reicht schon eine einfache E-Mail oder ein kurzer Brief, um die fehlenden Unterlagen nachzureichen.
c) Widerspruch einlegen
Falls du der Meinung bist, dass die Ablehnung nicht gerechtfertigt ist, kannst du Widerspruch einlegen. Dafür hast du in der Regel einen Monat Zeit. Ein formloses Schreiben reicht aus, in dem du erklärst, warum du mit der Entscheidung nicht einverstanden bist und gegebenenfalls neue Nachweise einreichst.
Ein Beispiel für ein Widerspruchsschreiben:
Betreff: Widerspruch gegen den Ablehnungsbescheid vom [Datum]
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit lege ich fristgerecht Widerspruch gegen den Ablehnungsbescheid für meinen Kindergeldantrag vom [Datum] ein.
Begründung: [Hier genau erklären, warum du denkst, dass die Ablehnung falsch war, z. B. „Die benötigten Unterlagen wurden bereits eingereicht, eventuell sind sie nicht angekommen. Ich lege sie diesem Schreiben erneut bei.“]
Ich bitte um eine erneute Prüfung meines Antrags und um eine schriftliche Bestätigung des Eingangs dieses Widerspruchs.
Mit freundlichen Grüßen
[Dein Name]
d) Beschwerde einreichen
Wenn dein Widerspruch abgelehnt wird, kannst du eine Beschwerde bei der Bundesagentur für Arbeit einreichen. Sollte das auch nichts bringen, bleibt nur noch der Gang zum Finanzgericht. Nimm dir auf jeden Fall einen Anwalt. Wie viel Kindergeld dir zustehen, errechnest du mit dem Kindergeldrechner.
3. Tipps für den nächsten Antrag
Falls dein Antrag endgültig abgelehnt wurde, kannst du es mit einem neuen Versuch probieren. Damit es beim nächsten Mal klappt, hier ein paar wichtige Tipps:
- Alle Unterlagen vollständig einreichen: Nutze eine Checkliste, damit nichts vergessen wird.
- Fristen beachten: Reiche alles so früh wie möglich ein, damit es rechtzeitig bearbeitet wird.
- Eingangsbestätigung verlangen: Falls du deinen Antrag per Post schickst, lass dir eine Eingangsbestätigung geben oder sende ihn per Einschreiben.
- Nachfragen hilft: Wenn du nach ein paar Wochen keine Antwort bekommst, ruf bei der Familienkasse an und frag nach dem Bearbeitungsstand.
- Im Zweifelsfall beraten lassen: Falls du unsicher bist, kannst du dich bei einem Anwalt oder einer Familienberatungsstelle informieren.